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SGD 11.03

In der Zeit zwischen den Weltkriegen wurden in Europa Autos, Flugzeuge und Eisenbahnen zu neuen Höchstleistungen getrieben – eine logische Folge des steten Fortschritts der technischen Entwicklungen. Doch man verbesserte nicht nur die neuesten Erfindungen, sondern auch solche, die schon seit Langem eingesetzt wurden, wie die Dampflokomotiven, die nun schneller als 200 Stundenkilometer fahren sollten: Im Jahr 1936 konnte die Deutsche Reichsbahn schließlich die schnellste Dampflokomotive der Welt präsentieren.
Doch jene Geschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde hatten elektrisch angetriebene Züge schon 30 Jahre zuvor erreicht und Autos und Flugzeuge schafften in den Dreißiger Jahren mit über 400 Kilometern pro Stunde bereits mehr als das Doppelte. So drängt sich die Frage auf, warum man viel Energie und Geld einsetzte, um einen Weltrekord mit einer veraltet scheinenden Technik aufzustellen. Ging es um internationales Prestige, reine Propaganda im „Dritten Reich“ oder wollte man beweisen, dass die Deutsche Reichsbahn weiterhin mit den neuen Verkehrsträgern mithalten konnte? Oder gab es ganz andere Motive?
Neben dieser zentralen Fragestellung wird untersucht, welche Bedeutung Geschwindigkeit, Rekorde und Technik für die Menschen der damaligen Zeit hatten. Zudem wird die Vita des Generaldirektors der Reichsbahn, Julius Dorpmüller, beleuchtet, der sein ganzes Leben einer einzigen Aufgabe verschrieben hatte.
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